Kirchweih in Wildenwart

Foto: Heinrich Rehberg

Wildenwart (reh)

Kirchweih ist – der Zachäus weht am Turm der Wildenwarter Kirche. „Allerweltskirchweih“ heißt das Fest auch im Volksmund, eingeführt von der Obrigkeit, die dadurch die ausufernden Kirchweihfeste an den eigentlichen Namenstagen der Kirchen eindämmen wollte. Das Volk nahm den neuen, verordneten Festtag gerne entgegen, feierte Kirchweih am Sonntag und – wie bei den ganz großen Kirchenfesten üblich – auch noch am Kirchweihmontag dazu. Trotzdem aber feierte man – der Obrigkeit zum Trotz – auch noch das eigentliche Kirchenpatrozinium und den Kirchweihtag der Pfarrkirche weiter. Heute ist die Erinnerung an den großen Bauernfeiertag Kirchweih und die vielfältigen Bräuche drum herum weitestgehend vergessen, wer wüsste heute noch den Spruch zu erklären „Ein richtiger Kirta, der geht bis zum Irta (Dienstag), es ko sich a schicka, er geht bis gon Micka (Mittwoch)“. Nur noch die Gänse und Enten, die zu Kirchweih auf den Tisch kommen, sowie das ausgesucht gute Festagsessen am Kirchweihsonntag, verbinden unsere Zeit mit den bäuerlichen Sitten vor 100 Jahren.