GTEV Simssee Süd Stephanskirchen: Kreuzweg der Trachtenkinder in Baierbach

Auf dem Kinderkreuzweg unterwegs. Foto: GTEV Simssee Süd Stephanskirchen

Der Kinderkreuzweg des Trachtenvereins GTEV Simssee Süd Stephanskirchen ist inzwischen eine liebgewonnene Tradition. In der Karwoche trafen sich auch heuer wieder 40 Kinder, Mamas, ein Papa, Omas, Jugendleiter und die Pastoralassistentin Christina Binder zum gemeinsamen Kreuzweg in Baierbach. Sogar die kleinsten wurden mit dem Kinderwagen mitgeschoben. Mit einer kleinen Andacht in der Kirche St. Magdalena starteten wir den Kreuzweg.

Zuvor hat uns der dortige Mesner, Anton Forstner Senior, etwas Besonderes gezeigt: ein altes Tragekreuz, das die französischen Truppen im Wald vergessen hatten, das sogenannte „Franzosenkreuz“. Er erzählte uns folgende Besonderheit: Als Napoleon mit seinen Truppen im Jahre 1800 auf seinem Feldzug Richtung Osten zog, kam er in dem kleinen Baierbach durch. Die Einwohner des Ortes legten ein Gelübde ab: wenn Baierbach verschont bliebe, würde für alle Zeiten, am Karsamstag, das Kreuz bei einem Flurumgang immer vom ältesten Baierbacher getragen und am Ostersonntag in Baierbach drei Rosenkränze gebetet. Baierbach blieb verschont.

Nach dem historischen Intermezzo ging´s durch herrliche Natur mit Bergblick, entlang dem Besinnungsweg „Glaubensperlen“. Zum Teil gingen wir durch den Wald. Zum Glück waren die meisten Kinderwagen geländetauglich! Bei den Stationen wurden passende, kindgerechte Texte gelesen, die vorbereiteten Fürbitten duften alle leselustigen Kinder vorlesen. Davon gab es wie immer sehr viele! Da wir ja keinen „richtigen“ Kreuzweg gegangen sind, fehlten auch die traditionellen Kreuzwegmarterl. Christina hatte stattdessen große gemalte Bilder vom Don Bosco Verlag dabei, die den Kreuzweg Station für Station greifbar machten. Die Kinder wurden mit eingebunden und konnten zu den Bildern der einzelnen Stationen Anmerkungen machen. Jede Station beendeten wir gemeinsam mit den Worten: „Schritt für Schritt, Tritt für Tritt, gehen wir, Jesus, deinen Weg nur mit!“ Zudem durften sie mit passenden „Aktionen“ aktiv mitwirken, in dem sie unterwegs einen Stein und zwei Zweige sammelten. Der Stein symbolisierte das Schwere im Leben und aus den Zweigen entstanden Kreuze. Mit verschiedenfarbigen Wollfäden, die bei den Stationen ausgeteilt wurden, wurden die Kreuze gebunden und verziert: Weiß für Jesus, gelb für die Freude, orange für das letzte Abendmahl, grün für den Garten bei Nacht (Garten Gethsemane), braun für die Verurteilung Jesu und schwarz für den Tod Jesu. Die individuellen Kreuze reichten von wenigen Zentimetern bis fast einen Meter! Einige Mädchen und auch Buben schmückten ihre Kreuze mit Blumen vom Wegesrand. Durch die aktive Mitgestaltung der Kinder verging die Zeit sehr schnell und kein Kind merkte, wie lange wir in der Natur unterwegs waren! Bei sommerlichen Temperaturen verbrachten wir zwei wunderbare Stunden an der frischen Luft. Ein herzliches Vergelt´s Gott an Frau Binder, die sich die Zeit genommen hat, um uns auf diesem Kreuzweg zu begleiten. (Christine Heinzinger / GTEV Simssee Süd Stephanskirchen)