Bad Endorf – Viele Trachtler fühlen sich dem Theater verbunden oder führen selbst Stücke auf. In der Regel wird auf einer improvisierten Bühne beim Wirt gespielt. Etwas größer und aufwändiger läuft es im 1790 gegründeten Theater in Bad Endorf, der drittältesten Bühne Bayerns, ab. Auch dort stehen immer wieder Mitglieder des GTEV Bad Endorf auf der Bühne, darunter Barbara Bichler, die im Jahr 2023 die Hauptrolle im Stück “Irmengard vom Chiemsee” spielt, das vom 29. Mai bis zum 2. Juli in Bad Endorf aufgeführt wird.
Die für die Aufführung zuständige Theatergesellschaft Bad Endorf, mit 233 Jahren der älteste Verein im Ort, besitzt seit 2001 ein eigenes Theaterhaus, in dem über 500 Zuschauer Platz finden. Vor allem die dort aufgeführten religiösen Stücke mit ihren aufwändigen Volksszenen sind weit über die Region hinaus bekannt.
Den über 80 Mitspielern ist schon jetzt anzumerken, dass sie richtig für die Sache brennen und es kaum erwarten können, bis sich der Vorhang für die Premiere hebt. Musikalisch begleitet wird das Ensemble vom Halfinger Bläserkreis. Deren Vorstand Matthias Linke komponiert und arrangiert die Musik für eine Besetzung von sechs Musikern.
Inszeniert wird Irmengard vom Chiemsee von den Kulturpreisträgern Werner und Julia Hofmann, die sich durch das Aschauer Auferstehungsspiel einen Namen in der Region gemacht haben. Beide fuhren mehrmals auf die Fraueninsel und studierten die im Münster ausgestellten Votivtafeln. Sie bilden das Fundament für die Geschichte, die im Theaterstück erzählt wird. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, für die Irmengard gelebt hat: Verarmte Tagelöhner, Fischer, Bauern und Klosterangehörige. Um sie aus ihrer Not zu befreien, riskiert sie einen Konflikt mit ihrem Vater, König Ludwig dem Deutschen.
Auch die Hauptdarstellerin Barbara Bichler besuchte mehrmals das Kloster, ließ sich von Äbtissin Johanna und der Archivarin Schwester Magdalena durch die Räumlichkeiten des Klosters führen und in die Lebensweise der Benediktinerinnen einführen. Das hilft ihr, die Rolle der Seligen Irmengard lebensecht auf der Bühne darzustellen.
Die Zuschauer erwartet ein mit viel Aufwand inszeniertes Schauspiel, das zum Nachdenken anregt und gleichzeitig unterhaltsam ist.Karten für das Stück sind über die Webseite des Theatervereins www.theater-endorf.de, in der Tourist-Info Bad Endorf am Bahnhofsplatz und über Münchenticket erhältlich.
Sparfüchse, die neben einer Freikarte für das Theaterstück auch einen vergünstigten Eintritt in die Chiemgau-Thermen, die Chiemsee-Schifffahrt zur Frauen- und Herreninsel und eine Berg- und Talfahrt mit der Kampenwandbahn zum Sonderpreis genießen möchten, besorgen sich das von der Tourist-Info in Bad Endorf angebotene Paket “Bad Endorfer Zuckerl plus”.