Musikantenhoagascht in Frasdorf

Die Wildenwarter Weisenbläser

Text / Fotos: Heinrich Rehberg

Frasdorf – Das Frühjahr kommt trotz des kurzfristigen Gastspiels des Winters unausweichlich und damit auch der Volksmusikhoagascht in der Frasdorfer Lamstoahalle. Zwar begrüßte das Duo Krinner-Hornsteiner noch einmal den Winter, aber das ganze übrige Programm war schon voll auf die erwachende Frühlingszeit ausgerichtet. Zum 37. Frasdorfer Sänger- und Musikantenhoagascht trafen sich Sänger, Musikanten und ihr Publikum in der vollbesetzten Frasdorfer Lamstoahalle und luden alle miteinander zu einem Spaziergang in den nahen Frühling, die erwachende Natur, zu den Holzknechten und auf die Alm ein; bereitwillig folgten die Zuhörer der Einladung und nahmen schon einmal drei Stunden Vorschuss auf das kommende Frühjahr, auf Palmkätzchen und Schneeglöckchen. Gemütlicher und stader kann ein Hoagascht mit der Musik und dem Gesang ausgewählter Gruppen auch in einer kleinen Bauernstube nicht sein. Es stimmte – wie in den letzten knapp vier Jahrzehnten – wieder einmal alles im Mekka der Chiemgauer Volksmusik beim Frasdorfer Sänger- und Musikantenhoagascht: die ausgesuchten Musikanten und Gesangsgruppen, die souverän-humorvolle Führung von Regina Schlemer durch den Abend und dazu die fachkundigen Zuhörer, die sich ganz einfach vom Geschehen auf der Bühne verzaubern ließen und den Darbietungen nur still lauschten.

Wie jedes Jahr hatte der musikalische Leiter Norbert Hierl auch beim 37. Hoagascht wieder eine glückliche Hand bei der Programmgestaltung und der Auswahl der Mitwirkenden, deren Spiel- und Sangesfreude die Zuhörer vom Anfang bis zum Schluss in ihren Bann zog. Für die staden Töne auf der Bühne sorgte das Duo Norbert Hierl und Gabi Dicker, sei es instrumental mit der Ziach, der Gitarre und der Okarina oder als Gesangsduo. Dazu sangen der Bolzwanger Dreigsang vom Starnberger See und das Duo Hornsteiner –Krinner aus Mittenwald; instrumental bestimmten die Bolzwanger Geigenmusi und die Wildenwarter Weisenbläser das Geschehen auf der Bühne. Christina Spiegelberger und Veronika Osterhammer zeigten erstmals als Lamstoana-Harfendirndl ihr Können auf dem himmlischen Instrument auf der großen Bühne. Alle Sänger und Musikanten hatten in der Lamstoahalle eh ein Heimspiel, wie all die 36 Jahre vorher.

Regina Schlemer aus dem benachbarten Aschau führte sachkundig durch den Abend und das Programm; sie überließ die Bühne weitestgehend den Sängern und Musikanten. In einer originellen, sympathischen Art, die gänzlich auf derbe Sprüche verzichtet, deklamierte Regina Schlemer altbairische Verserl, Anekdoten und amüsante Geschichten aus dem Alltag.

Der Sänger- und Musikantenhoagascht in der Frasdorfer Lamstoahalle, jeweils am ersten Samstag in der Fastenzeit, ist seit mittlerweile 37 Jahren für alle Freunde der Volksmusik in der Region eine Pflichtveranstaltung. Der vollbesetzte Saal und die vielen verschiedenen Hüte und Trachten zeigten, dass weitum im Land ein Bedürfnis bei den Leuten besteht, solche unverfälschte Volksmusikabende mit erlesenen Gruppen zu besuchen.

Am Samstag, 11. März treffen sich die Freunde der Blasmusik zum Starkbierfest der Musikkapelle Wildenwart, am Samstag, 29. April ist um 20 Uhr ein Volksmusikhoagascht beim benachbarten Trachtenverein Niederaschau im Chalet Saal. Es wirken mit: die Rimstinger Sänger, die Familienmusik Sinhart, das Bläserduo Gawlik-Wörndl und das Trio Hierl-Dicker-Wörndl. Durch das Programm führt Regina Schlemer.

Der Bolzwanger Dreigsang vom Starnberger See
Christina Spiegelberger (links) und Veronika Osterhammer zeigten erstmals als Lamstoana-Harfendirndl ihr Können auf dem himmlischen Instrument auf der großen Bühne.
Regina Schlemer führte durch das Programm